Korruption

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Bis zu 20 Milliarden werden durch Korruption im Medizinbetrieb - nach den Veröffentlichungen von „Transparency International“ - verschleudert. Diese Anti-Korruptions-Organisation vertritt die Auffassung, daß es schon allein durch Beseitigung der Korruption im Gesundheitswesen gelingen würde, die finanziellen Probleme unseres Medizinbetriebs zu beheben. Bekanntestes Beispiel ist der Herzklappenskandal , bei dem ein bundesweit agierender, krimineller Chefarzt-Klüngel die Herzklappen für 3000 DM einkaufte, sodann den Krankenkassen für 6000 DM in Rechnung stellte und den Differenzbetrag „in die eigene Tasche steckte“. Diese Beispiele lassen sich nachweislich der Laborbetrügereien, des Globudent-Skandals und falscher Leistungsabrechnungen vervielfachen. Gernot Kiefer von der IKK schätzt, daß etwa 20% der ärztlichen Abrechnungen falsch sind. Krasse und offenkundige Beispiele: Abrechnung von Vorsorgeuntersuchungen bei Verstorbenen oder Abrechnung der Therapie von Erektionsstörungen bei der Frau. Die Korruption im Gesundheitswesen hat inzwischen derartige Ausmaße angenommen, daß Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft gegen Ärztefunktionäre unter der Abteilung „organisierte Kriminalität“ vorgeht. Unser Medizinbetrieb ist in weiten Bereichen zu einem System der institutionalisierten Korruption verkommen.

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